Porengrößenverteilung

Optimierung von Materialien mit detaillierten Analysen der Porengrößenverteilung

Was sind Porengröße und Porengrößenverteilung?

Die Porengröße bezeichnet den Durchmesser von Hohlräumen innerhalb eines Materials. Diese Poren können nanometer- oder auch nur mikrometergroß sein und sind für die Leistung von Materialien wie Membranen, Katalysatoren, Adsorptionsmitteln, Keramik und Batteriekomponenten entscheidend.

Die Porengrößenverteilung beschreibt den Bereich und das Volumen verschiedener Porengrößen innerhalb eines Materials. Sie bietet ein umfassendes Profil, das zeigt, wie viele Poren in bestimmte Größenbereiche fallen.

Sowohl Porengröße als auch -verteilung sind Schlüsselparameter, die das Verhalten eines Materials in praktischen Anwendungen beeinflussen. Durch eine genaue Messung und Steuerung wird eine bessere Materialkonstruktion, konsistente Leistung und verbesserte Prozessergebnisse erreicht.

Anwendungen

  • Katalysatoren und Adsorptionsmittel: Kleinere Poren vergrößern die Oberfläche, was die Reaktionsstellen und damit die Reaktionsraten und die Erfassungseffizienz steigert. Allerdings kann dies auch die Analysen durch die Begrenzung der Diffusion verlangsamen. Daher gibt es optimale Größen für Katalysatoren.
  • Keramik: Die strukturelle Integrität wird durch die Größe und Verteilung der Poren beeinflusst
  • Membranen und Filter: Selektivität und Flussrate werden durch die Porenstruktur beeinflusst
  • Batterien und Brennstoffzellen: Porennetze steuern die Bewegung von Ionen und Gasen, was sich auf Lade-/Entladeraten und Energieeffizienz auswirkt
  • Arzneimittel: Porengröße und -oberfläche beeinflussen die Wirkstoffabgabe, die API-Ladekapazität und die Produktstabilität

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Brennstoffzellen

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So wird die Porengrößenverteilung berechnet

Zur Messung der Porengrößenverteilung werden verschiedene Verfahren verwendet. In vielen Fällen liefert die Kombination von Techniken ein möglichst umfassendes Bild der Porengrößenverteilung und des Materialverhaltens.

Die Gasadsorption misst die Menge des bei unterschiedlichen relativen Drücken adsorbierten Gases. Um die Porengrößenverteilung abzuleiten, werden Modelle wie die Barrett-Joyner-Halenda-Theorie (BJH) und die Dichtefunktionaltheorie (DFT) verwendet.

  • Typischer Porenbereich: 0,3–50 nm (Mikroporen zu Mesoporen)
  • Optimal für: Pulver mit hoher Oberfläche, metallorganischen Gerüstverbindungen (MOFs – Metal Organic Frameworks), kovalente organische Gerüste (Covalent Organic Frameworks -COFs), Zeolithe, Aktivkohle

Bei der Quecksilber-Intrusionsporosimetrie wird Quecksilber unter Druck in die Pore gedrückt. Mithilfe der Washburn-Gleichung lässt sich die Porengröße anhand des bei jedem Druck eindringenden Volumens bestimmen.

  • Typischer Porenbereich: 3–1000 µm (Mesoporen zu Makroporen)
  • Optimal für: breite Verteilungen, einschließlich großer Poren, starre Feststoffe (Keramiken, Katalysatoren, Tabletten)

Die Kapillarflussporometrie misst den Druck, der erforderlich ist, um eine benetzende Flüssigkeit aus Durchgangsporen zu verdrängen. Sie unterscheidet zwischen den kleinsten und größten Durchflusswegen.

  • Typischer Porenbereich: 0,02–500 µm (Durchgangsporen)
  • Optimal für: Membranen, Separatoren, Filter

Bildgebungstechniken wie Röntgendiffraktion (XRD), Rasterelektronenmikroskopie (REM) und Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) ermöglichen eine direkte Visualisierung von Strukturen mit 2D- oder 3D-Poren.

  • Typischer Porenbereich: abhängig von der Auflösung
  • Optimal für: Ergänzung quantitativer Methoden

Bei der Flüssig-Flüssig-Porometrie wird der Druck gemessen, der erforderlich ist, damit eine Flüssigkeit eine andere Flüssigkeit aus den Poren verdrängt.

  • Typischer Porenbereich: 20 nm–1 µm
  • Optimal für: hydrophile oder hydrophobe Membranen

Geräte zur Porengrößenanalyse

Micromeritics AutoPore V

Dichte- und Porosimetrieanalyse für mesoporöse und makroporöse Materialien
Micromeritics AutoPore V

Micromeritics AccuPore

Die einfachste, genaueste und vielseitigste Messung der Durchlässigkeit
Micromeritics AccuPore